Von Grund auf runderneuert gehen die drei Mannschaften des SC Iffezheim am kommenden Wochenende in die Spielzeit 2015/16. Vor allem dem gewaltigen personellen Aderlass geschuldet, starten alle drei Teams eine Liga tiefer als in der Vorsaison.
von Christian Dettweiler
Iffezheim I verlor binnen eines Jahres mit Markus Merkel (Heitersheim), Jörg Eiler (Hörden), Colin Kramer (Bayern München), Ramadan Raka (Bühlertal), Bernd Geiger (Hörden), Matthias Menge (gesundheitlich bedingt) und Gerald Kramer (Hörden) fast eine komplette Mannschaft, die auch gut in der Verbandsliga hätte mitspielen können. Hinzu kommt, dass durch einen längeren Auslandsaufenthalt mit Jonathan Clancy die neue Nr. 1 des SCI fast die komplette Spielzeit 2015/16 ausfallen wird und dass der stärkste Neuzugang Marc Wernert für die Klassen oberhalb des Bezirks und damit für Iffezheim I nicht spielberechtigt ist.
Unter diesen Vorzeichen sehen nicht wenige im Umfeld den Rückzug der ersten Mannschaft um lediglich eine Spielklasse als einen mutigen Schritt an. Nominell gehört Iffezheim I zu den Mannschaften, für die es nur um den Klassenverbleib in der Bereichsliga Süd 1 gehen kann.
Topfavorit der Liga ist Ötigheim. Die Telldörfler sind schon im Vorjahr nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt und haben nicht zuletzt auf Grund der starken Neuzugänge, allen voran Eric Machin (DWZ 2116), den besten Kader. So ist es nur folgerichtig, dass Mannschaftsführer Marcus Wormuth auf der Ötigheimer Homepage den Aufstieg als Saisonziel ausgibt. Den Wertungszahlen nach sollten Aufsteiger Sasbach II, Gernsbach und Bühlertal das Verfolgerfeld bilden und um einen möglichen zweiten Aufstiegsplatz kämpfen.
OSG Baden-Baden VI, Ottenau und vielleicht Oberkirch II dürften das gesicherte Mittelfeld bilden, wobei je nach Aufstellung über die Spielzeit hinweg der eine oder andere aus diesem Kreis auch den Blick nach unten richten könnte. Iffezheim I bildet mit der Rastatter Reserve und Appenweier nominell das Ende der Tabelle. Aber aussichtslos ist der Kampf um den Ligaverbleib gewiss für niemanden. Blickt man in die Vergangenheit, haben zumeist sieben, manchmal sogar nur sechs Punkte zum Klassenerhalt ausgereicht.
Am kommenden Wochenende empfängt Iffezheim zum Auftakt den SK Ottenau. Die Murgtäler um ihr herausragendes Spitzenbrett Fabian Ferster (DWZ 2147) gehen gewiss leicht favorisiert in die Begegnung, aber etwas Zählbares mitzunehmen ist für Iffezheims neuen Mannschaftskapitän Bernhard Ast und sein Team an einem guten Tag gewiss nicht aussichtslos.
Iffezheim II ist sportlich in die Kreisklasse I abgestiegen. Hinter „Iffezheim II“ verbirgt sich allerdings nur noch jeweils hälftig die zweite Mannschaft der Vorsaison, ergänzt um Akteure aus der vormaligen dritten Mannschaft. Iffezheim III erreichte 2014/15 einen sicheren Mittelfeldplatz in dieser Liga. Bei einer guten Spielmoral in der ersten Mannschaft (und damit wenig Ersatzgestellungen für die Zweite) könnte die neue zweite Mannschaft in 2015/16 aber durchaus das obere Tabellendrittel anvisieren.
Zum Saisonauftakt empfängt die Iffezheimer Reserve die zweite Mannschaft des SK Ottenau (ehe jemand über den anderslautenden Spielplan stolpert: der Spielort wurde getauscht, weil der SKO aktuell sein Spiellokal nicht nutzen kann). Ottenau II sollte als Aufsteiger eine für das Team von Christian Wetzel eigentlich lösbare Aufgabe sein.
Lange diskutiert wurde im Renndorf angesichts der Personaldecke, ob Iffezheim wieder eine dritte Mannschaft melden soll. Letztlich entschied man sich dafür, um so vielen Aktiven wie möglich Spielpraxis zu bieten. Deswegen tritt eine Mannschaft in wechselnder Besetzung in der Kreisklasse II an. Am kommenden Samstag gastiert Iffezheim III bei Ottenhöfen-Seebach II. Gegen den letztjährigen Zweiten der Kreisklasse III sollte dem Team von Thorsten Heck ein guter Saisonauftakt gelingen.