In der 1. Runde des Mittelbadischen Bezirkpokals waren die Renndörfler beim favorisierten SC Ötigheim zu Gast. Mit Robert Elms, Oliver Kertesz, Mladenko Jercic und John Schott legte man sich vorab schon einen Plan zurecht, wie man gegen die 3 der 4 Bretter DWZ-technischen Überlegenheit der Gastgeber, doch noch eine "kleine Chance" auf ein Weiterkommen haben könnte.
Robert Elms und John Schott sollten versuchen mit den weißen Steinen ihre Spiele zu gewinnen und mit den routinierten Spielern Mladenko und Oliver hoffte man mit den schwarzen Steinen auf mindestens ein Remis oder vielleicht doch mehr.
So ging es mit etwas Verspätung am Freitag Abend in einen knapp sechs Stunden Krimi, in denen die Renndörfler zu einem nicht unverdienten 2:2 kamen, auch wenn ein Weiterkommen oder Blitzentscheid durchaus möglich gewesen wäre.
Die Telldörfer wollten natürlich ihre Favoritenrolle gerecht werden und so gingen die Gastgeber nach knapp 2 Stunden mit einem ungefährdeten Sieg von Marcus Wormuth gegen Oliver Kertesz an Brett 2 erwartungsgemäß mit 1:0 in Führung. Dennoch gab es keinen Grund zur Resignation. Robert stand am Spitzenbrett besser, John und Maldenko augeglichen, es war also noch lange nichts in trockenen Tüchern. So war es dann John Schott, der gegen den jungen Simon Schlotter als einziger Spieler ebenfalls seiner Favoritenrolle gerecht wurde und zum 1:1 ausglich. In einer langen augeglichenen Partie wählte Schlotter mit einem riskanten Damenopfer nicht immer die besten Optionen auf mögliches Gegenspiel, was er letztlich mit der Niederlage quitieren musste. Nach dem Sieg von John war man durchaus noch im Plan auf einen möglichen Blitzentscheid oder mehr, denn Robert stand zwischenzeitlich einfach auf Gewinn während Mladenko mit Minusbauer in einem Springer-Läuferendspiel die Partie immer noch offen hielt. So fiel die nächste Entscheidung an Brett 3, wo Mladenko Jercic sich umsichtig gegen Joachim Stoll verteidigte und es ihm versuchte so schwer wie möglich zu machen. Stoll probierte es zwar, konnte bei extem schwindender Zeit aber nicht den richtigen Lösungsweg für das "gewonnene Endspiel" finden und musste letztlich in das Remis einwilligen. So musste die Entscheidung am Spitzenbrett zwischen Robert Elms und Kolja Kühn fallen, in der Robert zwischenzeitlich auf Gewinn stand, allerdings in ein hoch kompliziertes Endspiel abwickelte, wo Kolja sich bravourös zurückkämpfte. Man muss schon beiden Spielern ein großes Lob erteilen in einem solchen Endspiel mit extrem vielen Varianten einen kühlen Kopf zu bewahren, denn zwischenzeitlich wussten auch die zuschaueneden Mitspieler nicht wirklich wie dieses Spiel enden wird. So endete das Spiel nach knapp sechs Stunden verdient Remis und Ötigheim kam mit dem 2:2 (durch die Berliner Wertung 5:4) noch gerade einmal mit einem "blauen Auge" davon. Die Renndörfler können mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Die Pokalspiele gegen Ötigheim waren in der Vergangenheit immer eng umkämpft und sollten es auch an diesem Abend sein.