Insgesamt gesehen war der 5,5:2,5 Erfolg über die Renndörfler nicht unverdient, letztlich war es aber dann nicht so deutlich, wie es das Ergebnis sagt.
von John Schott
Ein bisschen glücklich war man bei den Gastgebern schon, als kurz vor Spielbeginn Adolf Schüler direkt vom Flughafen aus Fuerteventura ins Spiellokal kam und sich nach seinem "eventuellen Einsatz" erkundigte. Ansonsten hätte man zu siebt antreten müssen.
So tat sich gut 1,5 Stunden wenig an den Brettern, bis Uwe Stabenau gegen genau diesen Adolf Schüler ins Remis einwilligte. In einer aus Uwes Sicht etwas komplexen Stellung mit einem Mehrbauern sah er hier kein Weiterkommen und gab die Partie Remis.
Kurz darauf gingen die Gastgeber durch den Sieg von Christian Aksu gegen Jens Stabenau in Führung. Jens hatte im Mittelspiel völlig unnötig eine Figur stehen lassen und konnte das Material und die Stellung nicht mehr halten.
Lennart Manz gab in dieser Saison sein Debüt in der 2. Mannschaft gegen Klaus Gerig und spielte ganz ordentlich. Dem ständigem Druck auf dem Königsflügel konnte Gerig aber standhalten und die Partie endete im Remis.
Das nächste Remis folgte prompt, als sich Daniel Altach und Thomas in ausgeglichener Stellung wieder fanden.
Die letzten vier Partien hatten es alle samt in sich, und mit ein bisschen mehr "Glück" und "Konzentration" wäre hier vielleicht auch etwas mehr drin gewesen.
Die nächste Entscheidung fiel am Spitzenbrett zwischen dem Wertungsstärksten Alexander Altach und John Schott. Doch an diesem Abend waren keine hunderte Punkte Unterschied in der Spielstärke zu erkennen. John kam sehr gut aus der Eröffnung und baute seine positionellen Vorteile kontinuierlich aus. John war hier deutlich am Drücker und Altach hatte positionell nur wenig entgegenzusetzten. Doch ein passiver Rückzug des Springers und der noch nicht vollständige Aufbau der Angriffsfiguren (lediglich des Turmes) brachten Altach mit einem taktischen Schlag ins Spiel zurück und bescherten ihm später in einem guten Spiel etwas glücklich den vollen Zähler.
Die letzten drei Partien sollten lange und verbissen gespielt werden. Es passierte fast eine Stunde wieder nichts, bis Marcus Haas seine Partie gegen Dr. Guido Isekenmeier aufgeben musste. Marcus hatte Isekenmeier im Zentrum festgenagelt. Ein unnötiger Springerzug gab Isekenmeier sehr gutes Gegenspiel, das Marcus nur mit Biegen und Brechen halten konnte. Letztlich waren das komplette Material ausgeglichen, dennoch konnte Marcus aufgrund der mehrfachen Bauerninseln die Struktur nicht halten. Auch die Flucht nach vorne auf der h-Linie half dabei nicht. So ging eine hart umkämpfte Partie mit dem glücklicheren Ende für Isekenmeier zu Ende.
Blieben noch unser Routinier Mladenko Jercic gegen Karl Vollmer und Christian Wetzel gegen Axel Fischer übrig.
Beide Partien gingen weit über die 5-Stunden Marke und es sollten klasse Partien sein, in denen auf beiden Seiten jeweils alles drin gewesen wäre.
Zunächst landete Mladenko nach dem Tausch der Damen in einem Läufer-Turm gegen Springer-Turm Enspiel, bei dem dieser sich mit einem weit aufgerückten g-Bauern von Vollmer auseinandersetzen musste. Doch Mladenko zeigte seine ganze Klasse und gewann den weit vorgerückten Bauern und spielte danach selbst mit seinem letzten Bauern auf Sieg. Vollmer übersah dann noch eine mögliche Springergabel mit Gewinn auf den Läufer und die Partie endete voll ausgespielt im Remis.
Christian Wetzel sah sich schon auf verlorenen Posten und einem unaufhaltsamen a-Bauern von Axel Fischer. Doch hier war das Glück des Tüchtigen auf der Seite der Renndörfler. Fischer übersah mit einem Königszug die Abwicklung in ein sehr vorteilhaftes Endspiel und brachte damit Christian in eine ausgeglichene Partie zurück.
Wie schon anfangs erwähnt ein nicht unverdienter Erfolg von Bühlertals Reserve, dennoch war dieser dann doch etwas zu hoch ausgefallen.
Am 12.12. spielt man zu Hause gegen Weitenung II.