Die alte Regel hat Bestand: Iffezheim kann alles außer Finals: Deutlicher als es das letztlich knappe Ergebnis aussagt, dominierte Ebringen das Aufstiegsendspiel in der Landesliga. Schon relativ früh sah es bei Bernd und Bernhard, jeweils mit Minusbauern belastet, nicht gut aus. Optimistisch stimmten hingegen die Positionen von Jonathan und Gerald. Jörg hatte – ob korrekt oder nicht, wird vermutlich erst die Computeranalyse zeigen – die Qualität geopfert.
von Christian Dettweiler
Erst in der vierten Stunde fielen die ersten Entscheidungen: Nacheinander gaben der Berichterstatter gegen Peter Ackermann und Gerald gegen Dr. Harald Obloh ihre Partien remis. Während die Partie an Brett 7 lange der Theorie folgte und irgendwann verflachte, hatte Gerald zunächst einen Mehrbauern, der aber auf Grund eines sehr aktiven Turms des Ebringers nicht haltbar war. Angesichts der Figurenkonstellation – Turm, Springer und jeweils drei Bauern auf demselben Flügel – lohnte das Weiterspielen nicht.
Die erste Entscheidung fiel an Brett 4, wo Bernd sich zwischenzeitlich aus einer aussichtslosen in eine einfach nur schlechtere, aber spielbare Position herausmanövriert hatte, da Libor Valevsky nicht immer die genauesten Züge aufs Brett brachte. Doch letztlich fand unser Wahlschweizer auch nicht die besten Fortsetzungen, so war zuletzt der Druck auf beiden Flügeln zu groß. Für den Ausgleich sorgte Markus, der in einer spannenden Partie eine schöne Schlusskombination gegen Holger Kaspereit hinlegte und so die Spielzeit mit 8/9 als bester Einzelspieler der Liga abschloss.
Der Knackpunkt des Matchs war wohl die Niederlage von Jonathan gegen Udo Bösch. In einer sehr komplizierten Stellung fand der Gästespieler die besseren Züge; am Ende übersah Jonathan in Zeitnot ein Zwischenschach. 2:4 hieß es kurz darauf, als Jörg, dessen Angriff für die Qualität nicht durchgeschlagen hatte, angesichts des Materialnachteils gegen Dirk Bösch die Waffen streckte. Der Tag war gelaufen; zwar hatte Ramadan in hochgradiger Zeitnot nicht nur die Zeitkontrolle geschafft, sondern dabei sogar noch eine Gewinnstellung gegen Jürgen Tuchtfeld erreicht. Aber bei Bernhard stand ein aussichtsloses Turm/Läufer-Endspiel mit Minusbauer aus Iffzer Sicht auf dem Brett. Ramadan krönte eine herausragende Saison mit 7,5/8 und einer gespielten Zahl über 2300 mit einem Sieg. Helge Pothmann machte sich zwar in Gewinnstellung das Leben noch selbst schwer, aber letztlich wäre es auch vermessen gewesen, von Bernhard zu erwarten, ein Turmendspiel mit Minusbauer auf Gewinn zu spielen. So endete ein nur vom Ergebnis her enger Kampf mit einem hochverdienten Sieg der Gäste aus Ebringen, denen wir von dieser Stelle nochmals herzlich zur Meisterschaft und zum Aufstieg gratulieren und alles Gute für die Verbandsliga wünschen.
Die Einzelresultate:
|
Br. |
Iffezheim |
DWZ |
Ebringen |
DWZ |
Ergebnis |
|
1 |
Eiler, J |
2123 |
Bösch, D |
2053 |
0 : 1 |
|
2 |
Merkel, M |
2077 |
Kaspereit, H |
1995 |
1 : 0 |
|
3 |
Raka, R |
2002 |
Tuchtfeld, J |
2034 |
1 : 0 |
|
4 |
Geiger, B |
2034 |
Valevsky, L |
2141 |
0 : 1 |
|
5 |
Clancy, J |
1925 |
Bösch, U |
1991 |
0 : 1 |
|
5 |
Ast, B |
1880 |
Pothmann, H |
1967 |
0,5 : 0,5 |
|
6 |
Dettweiler, C |
1903 |
Ackermann, P |
1879 |
0,5 : 0,5 |
|
8 |
Kramer, G |
1808 |
Dr. Obloh, H |
1812 |
0,5 : 0,5 |
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Schnitte / Gesamterg. |
1969 |
1984 |
3,5 : 4,5 |
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In fast allen übrigen Begegnungen ging es noch um den Klassenerhalt. Ohne größere Auswirkungen bleibt lediglich das Ergebnis des SK Oberkirch gegen die bereits rechnerisch abgestiegenen Vimbucher, das bis dato noch nicht im Ergebnisdienst auftaucht und nachgetragen wird. Der Tabellenvorletzte nach acht Runden, Lahr II, landete einen Befreiungsschlag und gewann mit 5:3 gegen Neumühl. Hingegen verlor der bisherige Drittletzte Kuppenheim II mit 3,5:4,5 gegen Hörden, rutschte so auf den vorletzten Tabellenplatz und folgt den Vimbis in die Bereichsklasse. OSG Baden-Baden V verlor gegen die stark aufgestellte, aber nur zu siebt angetretene Brombacher Reserve mit ebenfalls 3,5:4,5.