Zum 26. Mal fand am 01. und 02.07.2017 im Rahmen des Heinerfestes in Darmstadt die offene Aktivschach-Einzelmeisterschaft des Bezirks Starkenburg statt. Gespielt wurden neun Runden in zwei Tagen mit einer Bedenkzeit von 30 Minuten pro Spieler. Ich nutzte die Gelegenheit um ein wenig die Klötzchen zu schieben und auch mal wieder meinem alten Studienort einen Besuch abzustatten. Ich musste feststellen, dass sich nach über 20 Jahren doch einiges verändert hat, aber das italienische Straßencafé auf dem Luisenplatz, in dem ich den weitaus größten Teil meiner Studienzeit verbracht habe, gibt es immer noch…
von Markus Ehrlacher
Die ersten vier Runden am Samstag liefen wenig erfreulich, was nicht überraschend ist, wenn man zu sorglos spielt und Drohungen nicht sieht. In der ersten Runde gegen das Londoner System habe ich in besserer Stellung mit Mehrqualität den Pflichtsieg wohl schon abgehakt gehabt, als mein Gegner meine Dame angegriffen hat und ich feststellen musste, dass diese keine Felder mehr hat. Am Ende reichte es mit Turm und zwei Bauern gegen die Dame zumindest noch zu einem Remis. Es folgten zwei Niederlagen mit Weiß, bei denen ich in der ersten am Damenflügel überspielt wurde und in der zweiten mit einem ungewöhnlichen Fesselungsmotiv einen Bauern und die Qualität einstellte. Durch einen mühsamen Schwarzsieg stand ich am Ende des Tages bei 1,5 Punkten aus vier Spielen.
Wie ausgewechselt lief es hingegen am zweiten Turniertag, an dem ich gutes Schach spielte und keine der fünf Partien verloren habe. Zunächst brachte in Runde fünf ein Abzugsschach einen Figurengewinn und den ersten Sieg mit Weiß nach 20 Zügen. Es folgte eine solide Schwarzpartie im Damengambit in der ich aufgrund der besseren Struktur und der besseren Leichtfigur ein Remisangebot zunächst ablehnte, aber letztlich doch nicht mehr als ein Remis drin war. Gegen einen holländischen Aufbau konnte ich in der siebten Runde mit einem Minoritätsangriff am Damenflügel entscheidend durchbrechen und den Bauerngewinn sicher verwerten. Auch in der Folgepartie mit Schwarz gelang mit einem Doppelangriff ein Bauerngewinn und die Verwertung im Endspiel Turm und guter Springer gegen Turm und schlechter Läufer war nur noch Formsache. In der Schlussrunde folgte eine von beiden Seiten sehenswert gespielte Partie in der mein stärkster Gegner des Turniers (DWZ 2060) im Endspiel mit Dame und Springer einen Bauern gewinnen, aber nach einem taktischen Gegenschlag seinen Springer für einen zweiten Bauern geben musste. Nach dem Damentausch musste ich zunächst die schwarzen Freibauern am Damenflügel erobern, in der Zeit konnte mein Gegner aber seinen König am Königsflügel aktivieren, so dass ich mit knapper Zeit den Springer zurückgeben und in ein Remis im Bauernendspiel abwickeln musste. Mit drei Siegen und zwei Remis war der zweite Tag deutlich erfolgreicher, so dass ich abschließend mit 5,5 Punkten aus neun Runden auf Platz 40 von 130 Teilnehmern landete. Gewonnen hat das Turnier IM Yuri Boidmann mit 8 aus 9; alle weiteren Informationen gibt es auf www.schach-in-starkenburg.de Geplant habe ich bereits die Teilnahme an weiteren Schnellschachturnieren in den nächsten Wochen. Zunächst am 07.07. bei der mittelbadischen Meisterschaft in Ötigheim und am Sonntag, den 03.09. bin ich erneut in Hessen am Start. Dieses Mal beim 24. Bensheimer Active Chess Open (11 Runden a 15 Min.), wo ich bereits im letzten Jahr gespielt habe.